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In Flames Artikel

03.08.2018 In Flames

Wacken Open Air XXIX

Wacken (Deutschland)

(Pentax K-5 mit Sigma AF 70-200mm 2.8 EX DC APO HSM II)

Um 0:15 verkündeten die Screens neben der Bühne, dass In Flames als nächster die Bühne betreten sollte. Es war voller als bei Running Wild, was für einen so späten Act schon ungewöhnlich ist und so war auch ich sehr gespannt darauf, was die Jungs aus Göteborg mitgebracht hatten.
Ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Wie schon 2012, als ich sie das letzte Mal live auf dem Wacken bewundern durfte hatten sie auch dieses Mal wieder eine beeindruckende Bühnendeko dabei. Diese bestand aus LED-Display Türmen mit Spots an der Spitze, die zusammen mit dem riesigen Display im Hintergrund eine gigantische Einheit bildeten. So wurde entweder die Bühne taghell erleuchtet und alle rasten anfeuernd über die Bühne, oder es liefen Videos passend zu den Songs ab, oder das Licht wurde so stark heruntergeregelt, dass man im Grunde mit Sänger Anders Fridéns Stimme allein war, wenn er sich den Schmerz von der Seele sang. Das Set war richtig toll aufgestellt, so dass sich immer wieder schnelle und harte Stücke wie zum Beispiel „The Mirror’s Truth“ vom 2008er Album „A Sense Of Purpose“ mit ruhigeren Stücken wie „Where The Dead Ships Dwell“ vom Album „Sounds Of A Playground Fading“ abwechselten.
Nach einigen Abgängen und Umbesetzungen besteht In Flames momentan nur noch aus Sänger/Shouter/Growler Anders Fridén sowie den Gitarristen Björn Gelotte und Niclas Engelin. Auf Touren wird das Trio seit letztem/diesem Jahr verstärkt mit dem Bassisten Bryce Paul, dem Keyboarder Niels Nielsen und dem Schlagzeuger Tanner Wayne. Das tat der Qualität aber keinen Abbruch. Alle wirkten wirklich wie eine Einheit und jeder wusste, wie der andere entsprechend in Szene gesetzt werden konnte. Insbesondere Gelotte und Engelin, die immer wieder ihre grandiosen Solos spielten, dabei aber auf übertriebenes Gepose verzichteten stachen dabei heraus. Fridén hielt sich eher im Hintergrund, wirkte aber vor allem durch seine grandiose Stimme. Zudem zeigte sich die Band sichtlich beeindruckt von der Menge, die unglaublich abging. Es flog ein Crowdsurfer nach dem anderen in Richtung Bühne. Die Arme waren nahezu ununterbrochen in der Luft und es wurde mitgesungen, was die Lunge hergab. Fridén meinte nur, dass sie schon sehr oft und seit langen Jahren in Wacken zu Gast sind (die Band gibt es immerhin in wechselnden Besetzungen schon seit 1990) und dies fortsetzen würden, solange man sie hier sehen will. Gegebenenfalls müsste man sie mit Rollstühlen auf die Bühne schieben.
Wow, was für eine Show! Ich ziehe meinen Hut ganz tief vor In Flames. Da stimmte wirklich alles: Licht, Effekte, Stimme, Sound, Stimmung auf und vor der Bühne. Das ist genau, wie ein gelungener Auftritt aussehen sollte. Selten habe ich erlebt, dass zu so später Stunde die Stimmung so am Kochen war. Da hatte ich nicht nur einmal Gänsehaut. Leider standen ihnen nur 75 Minuten zur Verfügung und das Ende kam mit „The End“ (wie passend) leider viel zu früh. Alle vor der Bühne hätten gerne noch mehr gehört und forderten das auch lautstark. Für mich persönlich war dies das absolute Highlight des gesamten Wacken Open Air 2018 und konnte von keinem anderen Act noch überboten werden. Live sind die Jungs aus Göteborg immer wieder eine absolute Bank, von daher meine dringende Empfehlung: Sind sie in der Nähe, einfach mal ein Konzert mitmachen!

Setlist:

  • My Sweet Shadow
  • Pinball Map
  • Delight And Angers
  • Everything’s Gone
  • Cloud Connected
  • Fear Is The Weakness
  • Here Until Forever
  • The Chosen Pessimist
  • The Mirror’s Truth
  • Only For The Weak
  • Where The Dead Ships Dwell
  • The Truth
  • Alias
  • Take This Life
  • Deliver Us
  • The End

 

Weblinks:

Karte:

Bilder:

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