Es ist mittlerweile Sonntag Abend und langsam neigt sich das Festival dem Ende entgegen, aber nicht ohne vorher noch einen wirklichen Kracher zu bieten. Zwar kannte ich die schwedische Band Therion vorher nicht, aber sie kann bereits auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken.
Nach so viel getragener Musik gab es gleich im Anschluß krasses Kontrastprogramm. Mit Visions Of Atlantis stand nämlich gute Laune Power/Symphonic Metal aus Österreich auf dem Programm. Bereits im vergangenen Jahr wurde an gleicher Stelle Maxi Nil als neue Sängerin vorgestellt und nun sollte das Anfang des Jahres erschienene neue Album "Delta" präsentiert werden.
Als drittletzter Act des Abends durfte Draconian auf dem Slot von Midnattsol spielen und es sollte etwas ganz besonderes werden. Die spärisch getragenen Doom Metal Klänge von Anders Jacobsson und Lisa Johansson haben etwas sehr eigenes aber faszinierendes an sich.
Die niederländische Band Stream Of Passion um die mexikanische Frontfrau Marcela Bovios sind ebenfalls keine unbekannten auf dem Festival. Bereits zwei Jahre zuvor hatten sie ihre Premiere und konnten nun mit ihrem aktuellen Album "Darker Days" zeigen, dass sie die Halle rocken können.
Für Midnattsol war dieses bereits der dritte Auftritt auf dem Festival. Selbstverständlich hatten sie auch ihre neue CD "The Metamorphosis Melody" im Gepäck, von der es das eine oder andere Stück zu hören gab.
Mit System Divide wurde wieder die etwas härtere Gangart auf die Bühne gebracht. Die multinationale Combo wird geformt aus den Sängern Sven de Caluwé (von der belgischen Band Aborted und für die Growls zuständig) und seiner Frau Miri Milman (ehemals Distorted) die verstärkt werden von Michael Wilson und Gregory Macklin an der Gitarren, sowie Mike Heller an den Drums.
Bereits auf dem diesjährigen Wacken wussten die vier Norweger zu begeistern und genau das konnten sie nun auch in den Octoberhallen in Wieze. Die Musik ist im Bereich Progressive und Symphonic Metal eingeordnet mit ordentlichen Hard Rock Einflüssen. Vor allem Frontfrau und Bassistin Ida Haukland konnte mit ihrer etwas tiefern Stimme wirklich beeindrucken.
Stilistisch blieben wir in ähnlichen Gefilden nach Operatika. Denn nun durften die Ungarischen Newcomer VelvetSeal zeigen, dass sie nicht nur optisch sondern auch musikalisch was hermachen.
Größer könnte der Kontrast nicht sein, denn nach dem brutalen Beginn mit den Death Metallern von Diary About My Nightmares betraten die Symphonic/Power Metaller von Operatika die Bühne.
Letzter Festivaltag und wieder eine kalte Nacht im Zelt hinter mich gebracht. Also schnell das noch von Eis bedeckte Zelt mitsamt Innenleben in den Kofferraum verfrachtet und ab in die Halle zum Aufwärmen. Damit das dann auch richtig klappt gab es die deutsche Band Diary About My Nightmares auf die Ohren. Und die legten auch gleich wie die Feuerwehr los.