Der letzte Tag des Wacken Open Air brach an und da man ja immer damit anfangen soll, womit man am Vorabend aufgehört hat ging es zunächst wieder ins Bullhead Tent. Hier stand die deutsche Nachwuchsband Eschenbach auf dem Programm. Die Jungs um Frontmann Riitchy Schwarz sowie Gitarrist und Namensgeber Philip Eschenbach zeigten astreinen Rock der richtig gut nach vorne ging und einem sofort die Müdigkeit aus den Gliedern trieb.
Was macht man, wenn man Nachts um 2:00 auf dem Wacken noch nicht zurück zum Zelt möchte? Richtig, man geht ins Bullhead Tent und gibt sich zum Abschluß des Tages Ghost Brigade. Die sechs Finnen um Frontmann Manne Ikonen lieferten eine astreine Performance ab.
Der Festivaltag neigt sich langsam dem Ende zu und die Mittelalter Metaller von In Extremo haben die Ehre auf der Black Stage das Licht ausmachen zu dürfen. Hierbei kommen nicht nur die üblichen Metal Instrumente wie Gitarren, Bass und Schlagzeug zum Einsatz sondern auch traditionelle Mittelalter Instrumente wie Dudelsack, Schalmei oder Harfe. Trotz fortgeschrittener Stunde sind doch noch relativ viele vom In Flames Auftritt dort geblieben und bevölkern die Fläche vor der Bühne als es zunächst mit "Sterneneisen" den Titelsong des aktuellen gleichnamigen Albums gibt.
Es war nun bereits komplett dunkel, eine riesige Menschenmenge hatte sich vor der mit schwarzem Tuch verhangenen True-Metal Stage eingefunden und wartete ungeduldig auf die schwedischen Melodic Death-Metaller von In Flames. Die betraten dann auch pünktlich die Bühne, das heißt das Intro begann pünktlich und mit ihm wurde das schwarze Tuch von starken Strahlern beleuchtet, so dass lauter Würfel zu erkennen waren. Ein Würfel wurde hell von der Rückseite beleuchtet, so dass man hinter dem Stoff Frontmann Anders Friden erkennen konnte, der an einem Klavier zu sitzen schien. Kurz darauf verstarb das Intro um noch einmal von vorne zu beginnen und nun waren alle Musiker hinter dem Tuch auf der Bühne wenn auch teilweise nur schemenhaft zu sehen.
Die Dämmerung brach langsam herein und der erste große Höhepunkt des Tages sollte bald beginnen. Im Vorfeld bot sich schon ein beeindruckendes Bild denn nicht nur das Prager Symphonieorchester quetschte sich im wahrsten Sinne des Wortes auf die riesige Bühne, nein auch ein großer Chor ist direkt dahinter stehend angeordnet.
Das Wetter war wirklich das übelste am ganzen Wacken. Wenigstens stabilisierte es sich für den Rest des Tages und so schien die Sonne als die Jungs von HammerFall Abends die True Metal Stage betraten. Die Schweden hatten feinsten Power-Metal im Gepäck und gleich von Anfang an gabs beim zahlreichen Publikum kein halten mehr.
Nun kam die zweite Band des Tages, auf die ich mich schon sehr gefreut hatte, aber es sollte an diesem Tag einfach nicht sein. Kurz nachdem die schwedische Progressive Rockband Opeth die Bühne betreten hatte und die ersten Takte von "The Devil's Ochard" anstimmten öffnete sich ein weiteres mal der Himmel und dieses Mal ging ein nicht ganz so starker aber dafür ausdauernder Regenguss hernieder, so dass ich den Auftritt leider nur vom überdachten Treppenaufgang zum Pressebereich aus verfolgt habe. Erst bei den letzten beiden Liedern war es soweit trocken, dass ich zumindest noch ein paar Bilder machen konnte.
Der Regen war vorüber, aber vor den Bühnen ging es ab jetzt für den Rest des Wochenendes schlammig zu. Egal! Nach Regen folgt Sonnenschein und wenn es nur in musikalischer Form mittels The Boss Hoss ist. Auch sie waren wie schon Kamelot das letzte Mal 2010 auf dem Wacken live zu sehen und brachten jetzt wieder ihre gesamte Meute mit.
Endlich, der Auftritt, auf den ich mich schon richtig gefreut hatte. Nachdem ich vor drei Jahren schon einmal Kamelot auf dem Wacken Open Air sehen konnte, damals noch mit Roy Khan als Sänger, so waren sie dieses Jahr wieder zu Gast. Da sich Roy aus gesundheitlichen Gründen von der Band getrennt hatte und auch die letztjährige Tour mit Rhapsody Of Fire Frontmann Fabio Lione als Vertretung absolviert wurde, lief man hier nun mit neuem Frontmann auf.
Über Oohmph! die drei Jungs aus Braunschweig braucht man eigentlich keine großen Worte verlieren. 1989 bereits haben sie sich zusammengefunden um Musik zu machen. Erst noch eher im EBM Bereich ein Geheimtip änderten sie bald schon ihre musikalische Ausrichtung und wurden damit stilprägend für die Neue Deutsche Härte und somit auch Vorbilder für Szenegrößen wie z. B. Rammstein. Spätestens seit ihrer Single "Augen Auf!" sind sie dann auch der breiten Masse bekannt und Charterfolg reiht sich an Charterfolg.