Der erste (für mich, denn eigentlich war es schon der zweite) Festivaltag neigte sich seinem Ende entgegen, aber nicht bevor der große Headliner Lacuna Coil gespielt hatte. Gegen 23:00 war es endlich soweit und die Bandmitglieder betraten vermummt die Bühne.
Vor zwei Jahren waren Arch Enemy zum ersten Mal zu Gast und rockten mächtig das Haus. Nun war es wieder so weit und dieses Mal begannen sie ihre Show auch pünktlich.
Langsam geht es über zu den Headlinern und den Anfang machte Delain, die ihr neues Album "We Are The Others" im Gepäck hatten. Die Niederländer sind momentan auf Album Tour und machten auch in Wieze halt, wo sie nicht nur musikalisch ein Feuerwerk abbrannten, sondern auch die einzigen an diesem Tag waren, die davon auf der Bühne ausgiebig Gebrauch machten.
Was nun die Bühne betrat, war die Überraschung des Festivals für mich. Zwar hatte ich mir zuvor die einzelnen Bands angeschaut und gesehen, dass Arkona russisch sprachigen Pagan- / Folk-Metal spielten. Aber die Songs und Videos im Internet konnten nicht im geringsten einen Eindruck von dem Orkan auf der Bühne geben, der dort urplötzlich ausbrach.
Mit der finnischen Symphonic Power Metal Band Amberian Dawn betrat dann eine weitere altbekannte Band die Bühne. Bereits 2009 hatten sie sich die Ehre gegeben und jetzt waren sie kurzfristig als Ersatz für Krypteria ins Programm gerutscht. Die mussten leider wegen der Schwangerschaft von Sängerin Ji-In Cho absagen.
Der Nachmittag schreitet voran und es ist nun an einer weiteren belgischen Band die Stimmung oben zu halten. Skeptical Minds sind nicht zum ersten Mal zu Gast, denn bereits bei der 3., 4. und 7. Auflage des Festivals durften sie ihr Können unter Beweis stellen.
Die Griechen hielten wieder Einzug in Form von Dimlight. Die Band um Frontfrau Sanna Salou hatte zwei Alben im Gepäck ("Obtenebrations" und "Psychosynthesis") aus denen es einen schönen Querschnitt gab. Unterstützt von Nick an der Gitarre und Peter an den Drums war Peter nicht nur an den Saiten aktiv, sondern gruntete als Gegenpart zu Sanna.
Vor vier Jahren habe ich Lahannya das erste Mal auf dem Metal Female Voice Fest gesehen und jetzt zum 10. Jubiläum durfte sie zeigen, wie sie sich weiterentwickelt hatten. Die Britin mit den markanten blauen Locken hatte wie beim letzten Mal ihren Bassisten und Co-Songwriter Lutz Demmler mit dabei. Ergänzt werden die beiden durch Gitarrist Christopher Milden und Schlagzeuger Luca Mazzucconi.
Griechenland ist nicht nur in Fragen der Euro-Krise in aller Munde, auch beim diesjährigen Metal Female Voices Fest nahm es einen großen Platz ein. Vielleicht wollten die Veranstalter so einen Hilfsbeitrag leisten, ich weiß es nicht. Aber mit Seduce The Heaven betrat die erste griechische Band die Bühne.
Nachdem der Tag gut losgegangen war, kam jetzt der erste Knick. Crysalys spielte Symphonic Metal mit Gothic Einflüssen. Die Italiener um Frontfrau Ciara Malvestiti versuchten die gute Stimmung noch auszubauen, doch irgendwie wollte das nicht wirklich gelingen.