31.07.2013 Santiano

Wacken Open Air XXIV

Wacken (Deutschland)

(Pentax K-5 mit Sigma AF 70-200mm 2.8 EX DC APO HSM II)

Im Vorjahr waren die norddeutschen Mannen die Überraschung des Festivals. Alle Auftritte waren mehr als gut besucht und so war es nur konsequent, dass sie in diesem Jahr auch wieder mit von der Partie sind, zumal es mit "Mit den Gezeiten" einen Nachfolger zum überauserfolgreichen Debüt "Bis ans Ende der Welt" gibt.
Leider wurde nicht eine der größeren Bühnen gewählt, so dass es wieder auf die sehr kleine Bühne im Wackinger Village ging. Allerdings hätten die Organisatoren nach den Erfahrungen im letzten Jahr sich das vielleicht anders überlegen sollen, denn knapp 10.000 Menschen bevölkerten das Wackinger Village und füllten das gesamte Gelände im Umkreis der Bühne. Auf jeden Fall war es schön kuschelig. Wobei kuschelig eigentlich nicht so zur Musik passte. Bereits nach dem Intro als die Trommel den Titel "Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren" intoniert ist die Stimmung sofort auf dem Höhepunkt. Fast alle singen lauthals die Titel mit, so dass die doch recht kleine Anlage auf der Wackinger Stage große Probleme hat, da gegenzuhalten. Das ändert sich natürlich im Verlauf des Konzertes nicht sonderlich, so dass man in den hinteren Reihen wahrscheinlich nicht mehr so übermäßig viel von den Instrumenten hören konnte.
Egal, der Stimmung tat das keinen Abbruch und so begannen nach und nach auch die ersten Crowd-Surfer über die Menge zu fliegen, es wurde gesungen und soweit möglich, auch ab und an versucht ein kleines Tänzchen hinzulegen. Wieder einmal war faszinierend, dass so viele die Texte, auch vom neuen Album beherrschen. Ein wirklich schöner Teil war der Moment, als Subway To Sally Frontmann Erik Fish mit Frau Schmidt die Bühne betraten. Aus einer Kooperation der beiden Gruppen anlässlich eines Benefizkonzertes für die Opfer der Oder-Flut Anfang des Jahres hatten sie "Auf Kiel" zusammen auf der Bühne gebracht, was auch vor dieser beeindruckenden Kulisse richtig gut ankam. Am Sonntag wurde das Spektakel umgekehrt noch einmal wiederholt, als anläßlich des Subway To Sally Auftrittes Hans-Timm Hinrichsen und Peter David Sage den Gegenbesuch antraten.
Wieder einmal ein richtig geiler Auftritt mit Bombenstimmung. Egal ob es "Whiskey In The Jar", "Frei wie der Wind" oder "Es gibt nur Wasser" war. Ein Song wie der andere wurde von den Leuten einfach nur gefeiert. Es zeigt sich, dass Seemannslieder und Metal doch harmonieren und sollte Santiano noch einmal vor Wacken auf Kiel gehen, dann sollten die Macher sich wirklich überlegen ihnen eine der goßen Bühnen zu geben (auch wenn sie vom Umfeld her natürlich besser im Wackinger Village aufgehoben sind).