Samstagmittag und der letzte Tag sollte im Zelt vor der WET Stage mit den schwedischen Newcomern von The Murder Of My Sweet beginnen. Die waren richtig happy und verkündeten auch direkt am Anfang, dass sie endlich einen Plattenvertrag bei einem deutschen Label für die Produktion ihres nächsten Albums unterzeichnet hatten. Seit Mai haben sie sich außerdem noch personell verändert durch den neuen Bassisten Teddy Westlund und Gitarristen David Sivelind.
Letztes Jahr waren die Finnen der Überraschungsgast und spielten donnerstags nachmittags auf dem Red Bull Bus, wo ich sie verpasst hatte. Dieses Jahr sollte ich sie dann zum ersten Mal live sehen. Die vier Finnen betraten langsam die ganz in dunkles blau getauchte Bühne, die im Hintergrund von ihrem aktuellen Albumcover von "7th Symphony" verziert wurde.
Nach einem langen Festival-Tag brauchte ich erst mal eine Pause und so ging es dann nach Judas Priest in den Pressebereich um sich dort ein paar Minuten in Ruhe hinzusetzen und Kraft für den Endspurt zu tanken. Im Glauben, dass Airbourne wie geplant um 0:45 beginnen würden bin ich 15 Minuten vorher gen True Metal Stage aufgebrochen.
Was nun folgte war schon etwas ganz besonderes. Schließlich blickte Judas Priest nicht nur auf eine überaus erfolgreiche 40 jährige Karriere zurück, sondern durfte mit insgesamt 140 Minuten auch das mit Abstand längste Set auf dem diesjährigen Wacken Open Air spielen.
Bleiben wir musikalisch im gleichen Bereich, denn direkt nach As I Lay Dying betraten die Thüringer von Heaven Shall Burn die Bühne. Wie gewohnt einheitlich in ihren roten Hemden gekleidet wurde gleich von Anfang an klar, das es jetzt richtig heftig zur Sache gehen würde.
Bislang kannte ich As I Lay Dying nur von CD. Höchste Zeit daher, sie mal live unter die Lupe zu nehmen. Geplant war wahrscheinlich die Bühne die ganze Zeit vernebelt zu haben, denn die Nebelmaschinen liefen während des ganzen Auftritts auf Hochtouren. Jedoch machte der Wind der Band in dieser Hinsicht einen Strich durch die Rechnung.
Ein wenig schien der Auftritt der Trash-Metaller von Sodom zusammen mit Roberto Blanco ihren Hauptauftritt auf der True Metal Stage in den Schatten zu stellen, wobei man sagen muss: zu Unrecht. Tom Angelripper, Bernd "Bernemann" Kost und Markus "Makka" Freiwald hatten nicht nur reichlich vom aktuellen Album "In War And Pieces" dabei (der namensgebende Song war dann auch gleich der Opener), sondern es gab auch einiges an älterem Stoff auf die Ohren.
Nach ihrem Auftritt auf der WET Stage vor zwei Jahren und ihrem Gastspiel als Background-Chor von Grave Digger im letzten Jahr durfte Van Canto dieses Jahr auf der vergrößerten Party Stage zeigen, was sie draufhatten. Das sie sich, obwohl sie A-Capella Metal machen, in der Metal-Szene bereits einen Namen gemacht haben bewies die Tatsache, dass es proppenvoll vor der Bühne war.
OK, nach den Finnen, die einen so richtig munter gemacht hatten gings rüber zur Black Metal Stage. Für mich war es eigentlich nur ein Lückenfüller bis zum Van Canto Konzert, aber die kalifornischen Begründer des Crossover waren durchaus mehr als das.
Oh Mann, 12:00 ist halt schon recht früh morgens, aber egal. Kurz das Frühstück reingeschoben und dann gings auch schon wieder los auf das Festivalgelände. Hier standen die Finnen von Ensiferum auf dem Programm.