Hatte es schon bei Children Of Bodom einen kräftigen Regenguss getan, so waren die letzten Akkorde noch nicht ganz verklungen, als der Himmel sich ein zweites Mal öffnete, dieses Mal aber ausdauernder als beim ersten Mal und so blieb mir leider nichts anderes übrig, als die ersten drei Songs von Subway To Sally von der überdachten Gangway zum Pressebereich aus zu verfolgen.
Als vorletzten Act gab es die finnischen Metaller von Children Of Bodom. Dieser Gig sollte vor allem etwas für alle Sinne werden (leider). Bei Avantasia hatte es nur sporadisch mal etwas getropft und während Motörhead hatte es nur leicht aber durchgehend geregnet. Was nun bei Children Of Bodom passierte tat mir aber nicht nur für die Metalheads vor der Bühne leid, sondern auch für die Jungs auf selbiger.
Um kurz nach 23:00 war es dann endlich so weit: Heavy Metal Urgestein Lemmy Kilmister betrag mit seiner Band Motörhead die True Metal Stage. Ohne große Umschweife ging es direkt zur Sache. Auch er ist mittlerweile 66 Jahre alt, aber wie hat mal ein großer österreichischer Musiker so schön gesungen: da fängt das Leben erst richtig an.
Nach so vielen sentimentalen Momenten brauchte es jetzt erst mal nen Muntermacher. Da kam das kanadische Trio Danko Jones gerade recht. Vor der Party Stage war es mehr als gut gefüllt. Auch wenn sie vom Musikstil eigentlich nicht so 100%ig aufs Wacken gehören (sie spielen halt klassischen Rock’n Roll) passten sie doch einwandfrei dorthin und lieferten eine Mordsshow.
Nachdem mit Matt Barlow der erste Abschied dieses Tages gerade erst vorüber war hieß es schon wieder Abschied nehmen. Denn Tobias Sammet wollte in Zukunft wieder aktiver mit seinem Hauptprojekt Edguy arbeiten. Aus diesem Grund und auch dem organisatorischen Aufwand seiner Metal-Oper Avantasia sollte dies der letzte Auftritt sein. Dafür wurde noch mal alles aufgefahren, was Rang und Namen hat.
So, genug in den Zelten die Zeit verbracht. Draußen herrschte zwar nicht das allerschönste Wetter, aber es war zumindest trocken. Jetzt hieß es die Taschentücher auszupacken, denn die amerikanische Heavy Metal Band Iced Earth würde das letzte Mal in gewohnter Besetzung auftreten. Warum dieses besondere Konzert der doch schon relativ großen Band nachmittags um 17:30 angesetzt worden ist und auch nur für 60 Minuten bleibt wohl das Geheimnis des Veranstalters. Wirklich passend war das aber nicht!
Eine kurze Umbaupause nach Stormzone und dann ging es mit der deutschen Band Hämatom weiter. Die Texte sind auf Deutsch und vom Stil her sind die vier Jungs im Bereich Neue Deutsche Härte anzusiedeln. Was die lustigen Verkleidungen im Stil von Slipknot sollen weiß wohl nur die Band selbst. Egal, was zählt ist die Musik.
Auch wenn die Herren der Band Stormzone schon etwas älter sind, hat sie sich trotzdem erst 2004 gegründet und im Jahr 2007 ihren Erstling "Caught In The Act" sowie 2010 ihr aktuelles Album "Death Dealer" herausgebracht. Die Nordiren nehmen dabei kräftig Anleihen bei Bands wie Iron Maiden oder Whitesnake.
Die britische Trash Metal Band Onslaught sagte mir zunächst nichts. Bereits im Jahr 1983 gegründet blicken die fünf Mannen auf eine extrem wechselvolle Geschichte zurück. In wechselnden Besatzungen haben sie von 1986 bis zu ihrer vorübergehenden Auflösung 1991 drei LPs und genauso viele EPs veröffentlicht. Dann ging erst einmal jeder seiner Wege bis sie sich Schlagzeuger Steve Grice und Gitarrist Nige Rockett 2005 wieder zu Onslaught zusammenschlossen. Mittlerweile ist nur noch Nige Rockett übriggeblieben und der Rest der Band wurde neu besetzt.
Direkt im Anschluss an The Murder Of My Sweet ging’s skandinavisch weiter. Nach kurzer Umbaupause betraten die vier norwegischen Musiker von Triosphere die Bühne. Die Band setzt sich wie folgt zusammen: An den Drums sitzt Ørjan Aare Jørgensen. Begleitet wird er von den Gitarristen Marius Silver Bergesen und Tor Ole Byberg. Für Bass und Gesang zeigt sich dann noch Frontfrau Ida Haukland verantwortlich.