10.08.2024 Die Herren Wesselsky

M'era Luna

Hildesheim (Deutschland)

Während des Auftritts von Schwarzer Engel stand Alexx Wesselsky neben mir und schaute sich die Show an. Dabei war es gut zu sehen, dass er sich von seinem Eingriff nach einem Darmdurchbruch Anfang Juni wieder erholt hatte. Die Herren Wesselsky spielen normalerweise alte oder wenig gespielte Songs von Megaherz und Eisbrecher gepaart auch mit Cover-Versionen. Heute sollten alte Megaherz Klassiker auf dem Programm stehen.
Pünktlich um 14:45 betrat die Band die Main Stage und begann passend zur Genesung des Leadsängers mit „Hurra – Wir Leben Noch“ vom 2000er Album „Himmelfahrt“. Zusammen mit dem 2002 erschienenen Album „Herzwerk II“ bildete dies den Kern des Sets. Wenn man es nicht wüsste, dass Wesselsky noch wenige Wochen zuvor eine lebensbedrohliche Erkrankung durchlitten hatte, würde man nicht auf die Idee kommen. Eine gewohnt solide Performance sowohl gesangstechnisch als auch körperlich lieferte der gut trainierte Herr da ab. Immer wieder wechselte er von links nach rechts auf der Bühne und suchte die direkte Interaktion mit den Zuhörern. Es machte ganz einfach nur Spaß die Klassiker aus der frühen Megaherz Zeit als sich Alexx noch verantwortlich für die Musik zeigte zu hören. Leider war auch dieser Auftritt nicht allzu lang und so kam dann viel zu früh mit dem ältesten Song des Sets, „Wir Sterben Jung“ vom 1995 erschienenen Erstling „Herzwerk“ das Ende.
Ich stand dem Auftritt im Vorfeld zunächst skeptisch gegenüber. Ich konnte zunächst nicht viel damit anfangen, warum ein Künstler ein Soloprojekt macht, bei dem er alte Songs seiner beiden Bands in denen er gespielt hat bzw. noch spielt performt. Es erschließt sich mir auch jetzt noch nicht wirklich, aber sei es wie es ist: Der Mann ist auf der Bühne einfach eine Macht, der wirklich jeden begeistern kann. Somit war es ein kurzweiliger Auftritt der Vorfreude auf die noch folgenden Bands machte.