11.08.2024 Lord Of The Lost
M'era Luna
Hildesheim (Deutschland)
(Canon PowerShot G7 X Mark II)
Lord Of The Lost hat meinen Weg bislang nur einmal gekreuzt: 2015 auf dem Gelsenkirchener Blackfield Festival. Damals noch mit sehr bescheidenen Mitteln am Nachmittag aufgetreten ist das heute eher ein Kontrastprogramm zu damals. Die Band ist viel bekannter, auch durch ihren Auftritt beim European Song Contest vor einem Jahr. Aber zurück nach Hildesheim aufs M’era Luna.
Dort betraten die Mannen um den charismatischen Sänger Chris Harms die Bühne in aufwändigen glitzernden Outfits mit martialischer dunkler Bemalung der Haut die zu sehen war. Harms erlaubt sich während des Auftritts den Gag, dass er im Anschluss noch zu einer Eiskunstlaufveranstaltung müsse, wo er mit seinem hautengen Glitzerbody ohne Frage nicht weiter aufgefallen wäre. Und direkt wurden alle verzaubert von der unglaublich wandelbaren Stimme Harms, die in einem Moment in einem großartigen und klaren Bariton fasziniert nur um kurze Zeit später in wilde Screams und Shouts zu kippen. Auch sonst konnte man nur fasziniert den Blick auf die Bühne richten bei dem Feuerwerk, was dort im wahrsten Sinne des Wortes abgebrannt wurde. Harms rannte immer wieder von links nach rechts über die Bühne, sprang herum und das Publikum machte bereitwillig mit. Mittendrin hielt es ihn dann nicht mehr oben, sondern er sprang von der Bühne, um direkten Kontakt mit den Fans zu suchen. Auch wenn Lord Of The Lost erst 2009 gegründet wurde, so hat Sänger und Ideengeber Chris Harms ein schier unerschöpfliches kreatives Potential, denn nicht nur hat er in der kurzen Zeit 11 Alben mit Lord Of The Lost veröffentlicht, sondern auch noch unzählige weitere Alben mit seinen Solo Nebenprojekten wie Harms & Kapelle oder Die Kreatur. Das Set war sehr schön zusammengestellt und bildete nicht nur aktuellere Stücke vom letzten „eigenen“ Album „Blood And Glitter“ ab, sondern auch viele ältere Stücke. Dabei wurde es durch die verschiedenen Charakteristika der Stücke nie langweilig. Seine Mitstreiter gingen dabei etwas dezenter auf der Bühne zu werke, waren aber nicht minder präsent. Egal ob es die Rhythmusfraktion mit Niklas Kahl am Schlagzeug und Klaas Helmecke am Bass waren, oder Pi an der Gitarre, Gerit Heinemann an Drums und Keyboards sowie Benjamin Mundigler der wechselweise Gitarre und Keyboards spielte. Es war am Ende eine 50 Minütige Achterbahnfahrt der Gefühle, die im ESC Song „Blood And Glitter“ dann zum furiosen Finale ihren Höhepunkt fand.
Ich ziehe definitiv ganz tief meinen Hut vor der Band die wirklich eine sehr beeindruckende Show auf höchstem Niveau abgeliefert hat. Das war ganz klar einer der Höhepunkte des M’era Luna für mich und wird definitiv im Gedächtnis bleiben. Daher in jedem Fall die Empfehlung für alle, die außerhalb des ESC noch nichts mit Lord Of The Lost zu tun hatten sich ein Konzert von ihnen zu geben und sich darauf einzulassen. Ich bin relativ sicher, dass man nicht enttäuscht wird. Persönlich fände ich es ja immer noch klasse, wenn sein geniales Seitenprojekt Harms & Kapelle irgendwann doch noch eine Fortsetzung finden würde. Momentan sieht es aber ob des Erfolges mit Lord Of The Lost nicht danach aus.
Setlist:
- The Curtain Falls
- The Future Of A Past Life
- Destruction Manual
- Loreley
- For They Know Not What They Do
- Fists Up In The Air
- Raining Stars
- Six Feet Underground
- We’re All Created Evil
- Blood For Blood
- Drag Me To Hell
- Blood & Glitter
Weblinks:
Lord Of The Lost Homepage der deutschen Band Lord Of The Lost. | |
M'era Luna Homepage der deutschen Festivals M'era Luna in Hildesheim. |