Vor der Bühne war es proppenvoll und um 22:30 war es dann endlich so weit. Eine Stimme, leicht weinerlich, erhob sich: "I can't hear you!". Das war der Startschuss für ein fulminantes Finale der "Night to Remember". Ozzy watschelte mit seinen kleinen Tippelschritten auf die Bühne und begeisterte 90 Minuten lang die Menge mit Klassikern seiner Solokarriere, aber auch Werken seiner früheren Band Black Sabbath.
Langsam wurde es dunkel auf dem Festivalgelände und Blind Guardian betrat ein wundervoll beleuchtetes Bühnenbild, welches an die Pyramide auf dem aktuellen Album „At The Edge Of Time“ angelehnt ist. Aber es wurde sich nicht nur auf dieses Album beschränkt.
Gegen 19:00 betraten die Altmeister von Helloween die Bühne und hatten jede Menge Material aus insgesamt 27 Jahren Bandhistorie dabei. Zunächst sah es aber so aus, als hätte jemand was dagegen, dass der Auftritt stattfinden sollte. Denn schon nach wenigen Sekunden des Openers "Are You Metal" brach die gesamte Stromversorgung auf der True Metal Stage zusammen.
So genug im Zelt herumgehangen, endlich ab nach draußen. Nach Bülent Ceylan (warum gabs dieses Jahr eigentlich Comedy auf dem Wacken, dass hat da meiner Meinung nach nichts verloren, ist schließlich ein Metal-Festival und nicht der deutsche Comedypreis) gabs mit den Südtirolern Frei.Wild frechen Deutschrock.
Der zweite Act, den ich mir an diesem Tag rausgesucht hatte war die norwegische Band Kvelertak im Bullhead City Zelt. Viele andere schienen diese auch auf dem Plan zu haben, denn das Zelt war recht gut gefüllt als die Mannen um Sänger Erlend Hjelvik die Bühne betraten und sofort wie die Feuerwehr loslegten.
Bereits in den 70ern formte sich eine Band namens Törner Stier Crew die die deutsche Rockszene mächtig aufmischte, in den 80ern aber wieder in der Versenkung verschwand. Von der damaligen Besatzung dachten sich H. Martin Stier (vielen vielleicht aus dem Fernsehen z. B. Hausmeister Krause bekannt) Keyboarder Charlie Steinberg sowie Bassist Walter Stoever, dass das nicht alles gewesen sein konnte.
Am Mittwochabend ging das Wacken Open Air ganz ruhig für mich los. Zunächst gab es Horch bevor dann später am Abend noch die belgischen Metal Battle Gewinner Powerstroke folgten. Ihr Musikstil wird mit einer Mischung von Metal und Hardcore beschrieben. Zusätzlich beschreiben die drei Belgier sich mit den drei Worten: basic groovy powerful.
Nachdem Lena im letzten Jahr in Oslo einen überragenden Sieg ersungen hatte durfte Deutschland nun als Gastgeber den diesjährigen Eurovision Song Contest ausrichten und hatte die Düsseldorfer Esprit Arena als Austragungsort auserkoren.
Gegen 22:15 war es dann endlich soweit: Kamelot betrat die Band und die gespannte Frage, die durch den halbwegs gefüllten Saal geisterte: wie würde die Band mit dem Verlust des charismatischen Sängers Roy Khan klarkommen. Nicht gerade kleine Fußstapfen, in die Rhapsody Of Fire-Sänger Fabio Lione da trat, der den ausgestiegenen Frontmann auf der aktuellen Tour vertritt.
Bevor es zum Mainact des Abends kam betraten Evergrey aus Schweden die Bühne. Die Halle war mittlerweile besser gefüllt und auch die Stimmung stieg langsam. Hierzu bildete jedoch die Musik der Mannen um Sänger Tom S. Englund einen gewissen Kontrast, denn sie ist eher düster, schwer und getragen.