Um 22:30 war es dann endlich so weit und Saxon betrat die Bühne. Die Altmeister des New Wave Of British Heavy Metal hatten ihr neues Album "Call To Arms" im Gepäck, von dem es auch jede Menge an diesem Abend zu hören gab. Richtig in Wallung kam das Publikum aber vor allem durch die alten Klassiker wie "Wheels Of Steel", "Denim & Leather" oder "Princess Of The Night".
War die Stimmung schon gut angeheizt vom Opener Crimes Of Passion begann sie zu sieden als Anvil nach phänomenal kurzer Umbaupause die Bühne betrat. Zunächst noch mit dem Soundcheck beschäftigt ging es relativ schnell mit "March Of The Crabs" zur Sache.
Den Abend eröffnen durften die Mannen von Crimes Of Passion. Diese brachten Stücke von ihren beiden Alben "Crimes Of Passion" und dem dieses Jahr erschienenen "To Die For". Zwar war es noch nicht übermäßig gefüllt im Metropool, aber ihr Sänger wusste genau, wie die Zuhörer richtig in Stimmung gebracht werden mussten. Mit ihrem klassischen Heavy Metal wurden relativ schnell die ersten Reihen dazu bewegt mit der abendlichen Nackengymnastik zu beginnen.
Ursprünglich war das Konzert für Ende März geplant gewesen, aber da Within Temptation Frontfrau Sharon den Adel zum dritten mal schwanger wurde, musste die gesamte Tour kurzerhand nach hinten verschoben werden. Mittlerweile hatte sich eine ganze Menge ereignet: Neuer Schlagzeuger in der Band mit Mike Coolen, Sharon und Roberts drittes Kind wurde geboren und auf Grund dessen hatte Robert dann zu Beginn der Tournee entschieden sich vom aktiven Tourgeschäft der Band zurück zu ziehen um sich um die Kinder kümmern zu können.
Nach mehreren Jahren durfte ich an diesem Abend Anneke van Giersbergen endlich mal wieder live erleben. Als Vorband von Within Temptation durfte sie den Abend eröffnen und hatte mehrere schön rockige Nummern im Gepäck. Ich bin immer wieder beeindruckt von ihrer Stimme und der Energie die sie auf der Bühne verbreitet.
Es ist mittlerweile Sonntag Abend und langsam neigt sich das Festival dem Ende entgegen, aber nicht ohne vorher noch einen wirklichen Kracher zu bieten. Zwar kannte ich die schwedische Band Therion vorher nicht, aber sie kann bereits auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken.
Nach so viel getragener Musik gab es gleich im Anschluß krasses Kontrastprogramm. Mit Visions Of Atlantis stand nämlich gute Laune Power/Symphonic Metal aus Österreich auf dem Programm. Bereits im vergangenen Jahr wurde an gleicher Stelle Maxi Nil als neue Sängerin vorgestellt und nun sollte das Anfang des Jahres erschienene neue Album "Delta" präsentiert werden.
Als drittletzter Act des Abends durfte Draconian auf dem Slot von Midnattsol spielen und es sollte etwas ganz besonderes werden. Die spärisch getragenen Doom Metal Klänge von Anders Jacobsson und Lisa Johansson haben etwas sehr eigenes aber faszinierendes an sich.
Die niederländische Band Stream Of Passion um die mexikanische Frontfrau Marcela Bovios sind ebenfalls keine unbekannten auf dem Festival. Bereits zwei Jahre zuvor hatten sie ihre Premiere und konnten nun mit ihrem aktuellen Album "Darker Days" zeigen, dass sie die Halle rocken können.
Für Midnattsol war dieses bereits der dritte Auftritt auf dem Festival. Selbstverständlich hatten sie auch ihre neue CD "The Metamorphosis Melody" im Gepäck, von der es das eine oder andere Stück zu hören gab.