Die deutsche Powermetal Band Winterstorm war über die Metal Masters Abstimmung an einen Auftritt in Wacken gekommen und durften nun beweisen, was sie drauf hatten.
Was hier so früh am Nachmittag auf die Bühne trat war ein etwas ungewöhnliches Septett. Die dänische Band Kellermensch hat zum einen ein normales Rockband-Aufgebot, welches aber um Kontrabass, Geige und Orgel ergänzt wurde. Mit ihrem Progressive Rock konnten der sehr ausdrucksstarke Sänger Christian Sindermann und sein Co-Sänger Sebastian Wolff binnen Minuten die Menschen vor der Bühne in ihren Bann ziehen.
Traditionell ging es natürlich auch wieder mit meinen belgischen Freunden zu deren Metal Battle Teilnehmer. In diesem Jahr war es die Death Metal Band Exuviated. Eigentlich waren sie nicht ganz so mein Fall und auch vor der Bühne war leider nicht sonderlich viel los (das war am Vortag und auch bei den direkt davon aufgetretenen Dead By April ganz anders gewesen). Trotzdem wurde auf und vor der Bühne alles gegeben.
Dead By April kommen aus Schweden und servierten eine nicht jedem Metal Fan schmeckende Kost aus Metalcore mit Pop Hooklines. Nichts desto trotz war das Zelt nachmittags sehr gut gefüllt und das überwiegend jüngere und weibliche Publikum heizte die Stimmung genau so stark an, wie die Jungs auf der Bühne.
Während Zandro Santiago für die Growl- und Scream Parts zuständig war, konnte Jimmie Strimmel mit einer extrem guten cleanen Stimme punkten.
Als norwegischer Vertreter betraten die Mannen von Faanefjell am Donnerstag Mittag die Bühne. Es war ein etwas skuriller Anblick: Die Jungs an den Saiten im Norwegerpulli und der Sänger nur mit mittelalterlicher Hose bekleidet aber dafür seeeehhrrr määännnlichhhh :-)
Eigentlich hatte ich gar nicht vor gehabt mir den Flensburger Shanty-Chor anzuschauen, aber da aus meiner Gruppe fast alle hinwollten bin ich dann auch halt auf dem Weg vom Bullhead Tent aus zum Zeltplatz noch dort geblieben. Zunächst sah es aber noch gar nicht danach aus, als ob die Band würde auftreten können, denn anfangs streikte erst mal die Technik. Mit einer viertel Stunde Verspätung legte die Santiano aber dann doch noch ab und gewann direkt richtig an Fahrt.
Am Mittwoch Abend zu schon fortgeschrittener Stunde (es war schließlich schon 21:30) läutete ich für mich das Wacken Open Air 2012 ein. Traditionell spielen am inoffiziellen ersten Tag nur die Metal Battle Bands, sowie die Mittelalter-Bands auf der Wackinger Stage, aber dieses Jahr wurde auf Grund der Vielzahl an Nachwuchswettbewerb Teilnehmern sogar mittags schon begonnen.
Am Vortag hatte die niederländische Band Delain endlich nach langen Querelen ihr neues Album veröffentlicht und nun wartete eine nicht gerade kleine Anzahl an Menschen im Atak Enschede darauf diese Lieder auch hören zu können. Leider war der Saal nicht ausverkauft, das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Diese wurde allerdings durch einen Vorfall direkt zu Beginn der Show begünstigt, die den Künstlern wohl die Schweißtropfen auf die Stirn gebracht hatte.
Bereits längere Zeit hatte ich geschaut, ob die niederländische Band Nemesea mal einen Auftritt in der Nähe haben würde und nun war es endlich so weit. Im recht gut gefüllten Atak bot sich dann erst mal ein ungewönliches Bild für eine Rockband: dem Bühnenaufbau zu Folge würden nicht weniger als 3 Keyboarder auf der Bühne stehen. Die im Rockbereich anzusiedelnde Musik setzt zwar auf jede Menge Synthie Effekte aber trotzdem war ich etwas verwundert.
Bereits letztes Jahr auf dem Wacken durfte ich die Südtiroler auf der großen Black-Metal Stage bewundern, aber was am 31.03. in der Essener Grugahalle abging stellte das bei weitem in den Schatten. Es war das Abschluß-Konzert der kurzen "Alleine Nach Vorne" Tour und bildete den krönenden Abschluß. Eigentlich sollte das Konzert in Hamm stattfinden, wurde dann aber in die Grugahalle nach Essen verlegt. Darüber hinaus war dies eigentlich eine Club-Tour, jedoch wurde das gestern Abend in der großen Halle vor etwa 4500 Zuschauern etwas anders interpretiert.