Vor vier Jahren habe ich Lahannya das erste Mal auf dem Metal Female Voice Fest gesehen und jetzt zum 10. Jubiläum durfte sie zeigen, wie sie sich weiterentwickelt hatten. Die Britin mit den markanten blauen Locken hatte wie beim letzten Mal ihren Bassisten und Co-Songwriter Lutz Demmler mit dabei. Ergänzt werden die beiden durch Gitarrist Christopher Milden und Schlagzeuger Luca Mazzucconi.
Griechenland ist nicht nur in Fragen der Euro-Krise in aller Munde, auch beim diesjährigen Metal Female Voices Fest nahm es einen großen Platz ein. Vielleicht wollten die Veranstalter so einen Hilfsbeitrag leisten, ich weiß es nicht. Aber mit Seduce The Heaven betrat die erste griechische Band die Bühne.
Nachdem der Tag gut losgegangen war, kam jetzt der erste Knick. Crysalys spielte Symphonic Metal mit Gothic Einflüssen. Die Italiener um Frontfrau Ciara Malvestiti versuchten die gute Stimmung noch auszubauen, doch irgendwie wollte das nicht wirklich gelingen.
Nachdem es mit Anwynn schon stimmungsvoll losgegangen ist folgte mit Benighted Soul aus Frankreich gleich eine weitere vielversprechende Band. Obwohl es sie schon seit 2003 gibt, haben sie es erst in 2011 geschafft ihr erstes Album "Start From Scratch" zu veröffentlichen. Ihre Musik lässt sich grob dem Progressive Rock zuordnen, hat aber auch symphonische Elemente.
Die 10. Ausgabe des Metal Female Voices Fest hatte zwar schon am Vorabend begonnen, aber da zunächst überhaupt keine Band angekündigt war und kurz vorm Festival dann noch der Zusammenschluß Eve's Apple den Abend gestaltete stand für mich relativ schnell fest, dass ich erst am Samstag Morgen in Belgien eintreffen würde. Obwohl es relativ früh morgens losging, war die Halle besser gefüllt, als in den Jahren zuvor.
Die letzte Band des diesjährigen Wacken Open Air wurde als Surprise Act angekündigt und dahinter verbarg sich die hessische Band Edguy. Hier ist jetzt mal wirklich deutliche Kritik an den Organisatoren angebracht, denn sowohl Edguy als auch die parallel im Bullhead Tent spielenden Leningrad Cowboys hatten ob ihrer Bekanntheit damit wirklich die undankbarsten Slots erhalten.
Nachdem die Jungs von Machine Head einen förmlich überrollt hatten ging es jetzt in eine ganz andere Richtung. Ministry waren zu Gast und lieferten eine Show der besonderen Art. Hier standen nicht nur die Künstler im Vordergrund, denn die Bühne wurde während des gesamten Konzertes nur mit sehr schwachem Licht in immer wieder andere Farben getaucht. Dazu gab es begleitend psychedelische Videos auf den Leinwänden, die passend zu den Songs des Kopfes der Band Al Jourgensen waren.
Nachdem ich bei den Scorpions ordentlich nass geworden bin und die Erschöpfung auch langsam voranschritt hatte ich eigentlich schon mit dem diesjährigen Wacken abgeschlossen und wollte zurück zum Zeltplatz. Während ich noch eine Cola am Getränkestand trank legten die Jungs von Machine Head los und das weckte noch mal neue Kräfte in mir mit dem Entschluß: "OK, jetzt wird auch bis zum bitteren Ende durchgezogen!"
Groß wurden die Hannoveraner Jungs der Scorpions im Vorfeld angekündigt. Ihre letzte Open Air Show in Europa sollte es sein (wer's glaubt...) und so wurde technisch schon mal richtig groß aufgefahren. Riesige LED-Wände auf der Bühne und ein Schlagzeug hoch oben in der Mitte der selbigen sahen schon mal richtig imposant aus. Aber dann hieß es zunächst mal warten, denn die Scorpions ließen sich mächtig Zeit. Mit fast 15 Minuten Verspätung setzte dann das Intro Video ein, während dem die Band die Bühne betrat und zu "Sting In The Tail" loslegte.
Hinten auf der Bühne prangten die brennenden Reiter und es war klar, was nun kommen sollte: Amon Amarth, der schwedische Wickingerexport war bereit die True-Metal Stage einzunehmen. Und vor dieser sowie vor der Black Stage nebenan war es picke packe voll und aller in großer Erwartung.