War es bei Nazareth schon stimmungsvoll, so ließen die vier Jungs von Backyard Babies die Luft im Zelt brennen (allerdings nur im übertragenden Sinn). Die Schweden hatten klassischen Punk / Hard Rock im Gepäck und ließen gleich zu Beginn jeden im leider etwas geleerten Zelt wissen, was ihre Mission an diesem Abend war: Wirklich jeden in diesem Zelt in Bewegung zu versetzen!
Fish konnte ja schon auf eine lange Musikergeschichte zurückblicken, aber die nun folgenden Nazareth wurden bereits im Jahre 1968 gegründet. Das einzige Gründungsmitglied, welches noch mit dabei war, war Bassist Pete Agnew. Alle anderen Bandmitglieder wurden über die Jahre ausgetauscht und die übrigen Mitstreiter waren daher Carl Sentance der für den Gesang zuständig war, Jimmy Murrison an der Gitarre und Lee Agnew, Sohn des Bassisten, am Schlagzeug.
Nach den doch sehr lautstarken Klängen von An Theos gab es einige Zeit später dann ruhigeren und nachdenklicheren Sound des schottischen Multitalentes Fish zu hören. Das gehobenere Alter des Künstlers (immerhin schon 60) und auch die Tatsache, dass er schon seit Anfang der 80er auf der Bühne stand war wohl der Grund, das auch das Publikum schon vom Durchschnitt her etwas älter war.
Nachmittags startete für mich das diesjährige Wacken Open Air 2018 traditionell im Zelt mit den Metal Battle Bands. In diesem Jahr sollte der Rumänische Vertreter An Theos mit einer Mischung aus Folk und Pagan Metal den Auftakt in den ersten Tag bilden und die Bühne wurde direkt mal gut gefüllt.
Langsam aber sicher neigt sich das diesjährige FortaRock dem Ende entgegen, aber nicht bevor der große Headliner Nightwish gespielt hat. Die mittlerweile multinationale Band ist gerade auf ihrer Decades Festival Tour auf der es ganz wie auf dem dazu gehörigen Album ein Best-Of mit remasterten Stücken ihrer zahlreichen Alben gibt. Frontfrau Floor Jansen hatte ein Heimspiel und auf Grund dessen natürlich einen besonderen Sympathiebonus.
Nachdem Alestorm meine körperlichen Akkus ganz schön in Anspruch genommen hatte, musste ich diese erst mal aufladen. Also ab an die Frittenbude (die besten, die ich bislang gegessen hatte). Zu den entspannenden Klängen von Opeth dann noch was getrunken (bei deren sehr minimalistischen Bühnenshows reicht es sie zu hören) und dann auf zum Endspurt. Der Begann mit den Schweden von Meshuggah.
Vor der Main Stage war es gut gefüllt denn das erste absolute Highlight des Tages sollte nun hier stattfinden. Aber wenn man einen Blick auf die Bühne wirft stellt man sich unweigerlich die Frage: Bin ich hier auf einem Metal-Festival oder beim Kindergeburtstag? Mitten auf der Bühne steht eine riesige aufblasbare Gummiente, die Banner zieren Enten mit Bananenkörper und alles ist in quietschbunten Farben gehalten.
Nachdem der Tornado namens Avatar über die Main Stage getobt ist, ging es rüber ins Zelt. Hier sollte mit der amerikanischen Progressive Metal Band Baroness das ganze etwas beschaulicher zu gehen. Sänger und Gitarrist John Baizley gab hier genau wie seine Mitstreiter Gina Gleason an der Gitarre, sowie Nick Jost am Bass und Sebastian Thomson am Schlagzeug alles.
Voll war es vor der Main Stage, als eine Frauenstimme aus den Lautsprechern erklang, die auf Niederländisch die Menschen aufforderte, dem König die Ehre zu erweisen. Was dann folgt ist definitiv für mich die Überraschung und einer der Höhepunkte des diesjährigen FortaRock.
Nach dem enttäuschenden Auftritt von DragonForce ging es rüber ins Freilufttheater, in dem dieses Mal eine Bühne eingerichtet worden war. Die Tribüne war auch extrem gut gefüllt genauso wie die Gänge (später am Tag wurde wegen Überfüllung sogar noch der Zugang zur Theatre Stage geschlossen) als die Jungs von Death Alley gegen 15:00 die Bühne betraten.