Mittlerweile stieg nicht nur die Laune, sondern auch die Temperaturen in der Sonne. Nach dem guten Einstand mit Prong rüber zur True Metal Stage wo Tom Angelripper mit seinem Thrash Urgestein Sodom bereits wartete. Hier gabe es die volle Breitseite ihrer größten Hits und wer danach noch nicht wach war, dem kann ich auch nicht mehr helfen.
Der letzte Tag in Wacken sollte mittags vor der Party Stage beim amerikanischen Groove Metal Urgestein Prong beginnen. Sei es der Tatsache geschuldet, dass sie als Opener auf der Bühne stehen mussten oder das parallel Arch Enemy mit neuer Frontfrau die Black Stage rockten, in jedem Fall hatten sich nur wenige Menschen vor die Bühne verirrt. Zudem war der Sound auch nicht so wirklich gut, denn immer wieder überdröhnte Arch Enemy das Geschehen auf dieser Bühne.
Den Abschluß des zweiten Tages sollte Blackie Lawless mit seiner Band W.A.S.P. bilden. Bereits 2010 hatte ich sie das erste Mal auf dem Wacken Open Air gesehen. Damals allerdings nachmittags. Nun im dunkeln kam natürlich die Bühnenbeleuchtung und die große LED Wall im Hintergrund wesentlich besser zur Geltung.
Nachdem die Gehörgänge von Slayer richtig frei geblasen wurden nun etwas komplett anderes. Die Jungs von Saltatio Mortis durften zu später Stunde die Party Stage belagern und mit ihrem Mittelalter Rock die Menge begeistern. Zwar gab es auch hier Bass, Gitarren und Schlagzeug, jedoch wurden diese um eine Vielzahl mittelalterlicher Instrumente ergänzt. Hauptsächlich führte Alea der Bescheidene durch das Set, wurde aber tatkräftig von seinen Mitstreitern unterstützt.
Leider überschnitt sich Hell etwas mit dem Beginn des Slayer Auftritts aber zum Glück kam ich relativ schnell vom Bullhead Zelt rüber zur True Metal Stage von wo aus mir schon die Klänge von "Hell Awaits" und "The Antichrist" entgegen dröhnten. Über die üblichen Wege stand ich dann relativ nahe an der Bühne, vor der es extrem voll war, was man von der Bühne selber nicht behaupten konnte. Trotzdem war es schon sehr beeindruckend die Mannen um Sänger Tom Araya dort ihr Feuerwerk abbrennen zu sehen und vor allem zu hören.
Hell ist eine Band aus dem englischen Nottingham, die eine wechselvolle Geschichte durchlaufen haben. Bereits Anfang der 80er Jahre versuchten sie geprägt durch den New Wave Of British Heavy Metal mit einer deutlich progressiveren Ausrichtung im Musikbereich Fuss zu fassen. Dabei gelten sie auf Grund ihrer sich mit Okkultismus befassenden Texte als Mitbegründer des Okkult Metals. Bis auf einige Demos kam es aber nicht zu weiteren Veröffentlichungen, so dass man sich nach dem Platzen des ersten Plattendeals 1987 auflöst.
Wie schon in den letzten Jahren, So gab es auch dieses Jahr wieder eine mittels Symphonieorchester gut gefüllte Bühne. Das einzige, was auf ein Metal Konzert hinweisen könnte war das von Mikko Sirén bearbeitete Schlagzeug. Ansonsten bevölkerten nur klassische Instrumentaristen die True Metal Stage. Apocalyptica war in diesem Jahr mit dem finnischen Avanti! Kammerorchester auf Tour und machte nun auch in Wacken halt.
Auf die finnischen Metaller von Children Of Bodom hatte ich mich auch schon gefreut. Leider mussten sie etwas früher als beim letzten Mal ran und so standen die fünf Herren denn auch in der prallen Vorabendsonne.
Endlich mal wieder richtig den Gehörgang freigeblasen zu bekommen, dafür ist Heaven Shall Burn aus dem Thüringischen Saalfeld genau das richtige. Bereits 2011 wussten die Jungs von der Black Stage aus die Menge zu begeistern und heute sollte es nicht weniger munter zugehen.
Nach dem sehr geilen Auftritt von Five Finger Death Punch gab es mit den Briten Bring Me The Horizon dann ein Kontrastprogramm. Die fünf Jungs aus Sheffield hatten Metal Core von ihrem aktuellen Album "Sempiternal" im Gepäck. Bis auf zwei Songs gab es nämlich ausschließlich was von diesem sehr gehypten Longplayer.